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Die Kirche

Wichtigste Daten über die Kirche von Großpold.
* 13. Jahrhundert Bau einer romanischen Basilika
* 1676 Der Königsrichter Andreas Arz wird in dr Kirche beerdigt
* 1699 Es werden auf den drei Seiten des Hauptschiffes neue Emporen errichtet
* 1715 Sammlung für die Wiederherstellung der Kirche
* 1771 Kirchenreparatur
* 1780 Die Kirche erhält ein Ziegeldach
* 1836 Die alte Kirche wird abgerissen und an ihrer Stelle eine neue Saalkirche gebaut. Sie wird an den alten Glockenturm angebaut. Der Kirchensaal hat fünf quadratische Joche, die mit Halbkugelgewölben überführt sind. Auf drei Seiten werden breite Emporen gebaut, an der Südseite eine große Sakristei.
* 1838 Einweihung der neuen Kirche nach Fertigstellung der innern Einrichtung. Renovierung der Kirche und Einweihung durch Bischof Glondys.

Diese Kirche wurde in den Jahren 1836-1838 nachdem die alte aus dem 13. Jahrhundert stammende romanische Kirche vorher abgetragen worden war an die gleiche Stelle östlich an den damals noch erhalten gebliebenen Glockenturm in der heutigen Gestalt gebaut. Die Kirche wurde am Peter- und Paulstag des Jahres 1838 geweiht. Der ebenfalls aus dem 13. Jahrhundert stammende alte Glockenturm wurde erst 1865 abgetragen und an dessen Stelle ist der gegenwärtige Turm in den Jahren 1867-1869 gebaut worden.
Gelegentlich der 100-sten Wiederkehr der Kirchenweihe im Jahre 1938 wurde die Kirche gründlich überholt und neu ausgemalt.
In der Kirche befindet sich an der Stirnseite des südlichen Seitenschiffs ein Epitaph, das wohl aus der alten Kirche übernommen wurde und zum Andenken an den im Jahre 1786 verstorbenen Ortspfarrer Johann Andreas Friederici von dessen Gattin gestiftet wurde.

Als Unikum muß erwähnt werden, dass diese Kirche ein Lesepult, das heutigentags auch als Taufstein benützt wird, besitzt bei dem als Träger nicht eine Säule oder ein Werkstein sondern eine geschnitzte Engelsfigur dient. Unter dem Gestühl findet sich im Hintergrund auch einiges aus der alten Kirche. So ein gemaltes Gestühl aus 1745, auf dem ein auf dem ein Blumenstrauß, der aus einer Vase wächst, darüber ein Blumenkranz und die Buchstaben P M zu sehen sind. Auch ist ein gemalter Opferstock aus dem Jahr 1712 vorhanden, der die Inschrift trägt: „Diesen Gottes Kasten haben machen lassen zur Ehre Gottes Mathias Tael und Stephanus Tael 1712“. Die Türschwelle gegen den Pfarrhof ist aus zwei Stücken eines alten Grabsteines gebildet. Auf dem einen Stück „1709-- 1961--- AETATI----“.
Sehr störend wirken die aufgehängten Kunstblumenkränze. Das Ketzel war unter Pfarrer Ernst Thullner noch im Gebrauch.
Aus einem Bericht von Pfarrer Ludwig Klaster an den Ausschuß für kultische Kunst Z.17.04/1952.

Die Kirche ist im Jahr 1838 anstelle der alten neu erbaut worden. Von der alten Kirche soll eine Fotografie im Besitze der Familie des verst. Apothekers Schmidt vorhanden sein. Die Kirche ist in Farbtönen gemalt, sehr rein und stimmungsvoll. Der Altar stammt aus dem Jahr 1751 und ist in seiner Anlage barock. Leider wurde er bis auf das Mittelstück mit gelbbrauner Ölfarbe in barbarischer Weise überstrichen und durch moderne Zutaten verunziert. Er trägt auf der Rückseite die Inschrift: „Aram HANC PIO ADFECTU DEO CONSECRAT ECCLESIA APOLDENSIS-EXISTENTIBUS:M-JOANE BRUCKNER PASTORE TOBIA SCHIVERT, DIACONO PETRO MOIESCH ANDREA CZERVES, PEDITUIS
MICHAELE SZERVES MICHAELE STULZ, JURATIS MATTIA BART VILLICO ANNO DO.1751“.
Auf dem Altar finden sich 2 Paar Leuchter. Das eine ist versilbert und trägt die Widmung: „zur Erinnerung gemacht von Elisabeta Haas Pfarrerin in Großpold“. Das zweite ist aus Messing und trägt die Inschrift auf: „Verehrt zum Andenken die Familie des Andreas Zueltner Rektor aus Großpold. 1841“.
In der Stirnwand des rechten Seitenschiffes ist das Epitaph des Pfarrers Johann Andreas Friedrich, gestorben 1786, eingemauert. Auf diesem Epitaph sind folgende symbolischen Dinge zu sehen: der Totenkopf, ein Sarkophag, eine Schlange, die sich in den Schwanz beisst, Oelzweige und der Vogel Phönix. Die Inschrift lautet: „JOHANNI: ANDREAE. FRIDERICI. ECCLESIAE. N. APOLD.PER.XXII:ANNOS. ANTISTITI. VITA. PUNCTO. ANNO.P C.N. MDCCLXXXVI. IN. CALEND. FEBRUARII. ANNO. AETATIS. LXIV. IT. POLIBUS. V. IN HIS AEDIBUS EODEM TUMULO CONDITIS CONIUX. ET.MATE.MOERENS. POSUIT.“

M.Z.Ackner.. Römische Alterthümer in Siebenbürgen erschienen im Jahrbuch der K.u.K.Central-Com.f.Erf. u.Erh. d.Baudenkmale Jhrg.1856 Seite 41-50.
8. In Grosspold wurde die , inmitten des volkreichen schönen Ortes, von unseren wackeren Vorfahren mit doppelter Ringmauer u. mehreren starken Thürmen aufgebaute Burg demoliert. Die neue evang. Kirche die von Mauern umschlossen im Innern stand, ist nun fast ganz frei und sichtbar. Doch war eine zunächst der vorbeiführenden Landstrasse isoliert hervorragende massive Bastei nicht abgetragen und bleibt unberührt als wohlverdientes Denkmal vereinbarter Kraftanstrengung rüstiger Sachsen aus jenen drangsalvollen Zeiten des Vaterlandes.-

Friedrich Müller. Die kirchliche Baukunst des romanischen Styles in Siebenbürgen. Erschienen im Jahrbuch der K.u.K.Centr.-Com. f. Erf. u. Erh. d. Baudenkmale 1858.-
Wenig jünger als der Thurm in Mühlbach ist der Thurm der evang. Kirche in Gross-Pold, ebenfalls viereckig, mit flachem Dach über dem hölzernen Umgang, aus vier Stockwerken bestehend. Jeder von diesen gestattet durch ein verschieden angelegtes Fenster den Ausblick. Das oberste ist einfach, rund überwölbt, ohne ornamentale Gliederung; das folgende wird durch eine Säule mit attischer Basis in zwei Hälften getheilt. Das Capital ist dorisirend mit starken übergelegten Plinthis. Das dritte ist ähnlich in der Gliederung, aber von abweichender Capitelbildung, Die attische Basis zeigt eine sehr flache Hohlkehle und das Blatt an der Ecke des Plinthus. Das Capitäl besteht aus zwei übereinander gelegten Würfeln, wovon der unterste jene einfache, durch die nach den vier Seiten erfolgte Abschweichung der Halbkugel entstandene Form zeigt, welche in dieser Periode so häufig vorkommt (vrgl. die Capitäle von Limburg a. d. Lahn bei Otte ,61), während unmittelbar darauf ein nach unten stark verjüngter Kämpfer gelegt ist. Das unterste Fenster endlich wird von einem mehrfach gebrochenen Rundbogen- genauer von mehreren fast hufeisenförmig sich treffenden Bögen-überwölbt. Der Eingang zum Thurm ist im einfachsten ganz ungegliederten Spitzbogen gehalten und über demselben ein römischer Motivstein eingemauert (In einem Kranze fünf Köpfe). Das unterste Fenster so wie die Erscheinung des Spitzbogens weisen diesem Thurme die zweite Hälfte des 13. Jh.als Entstehungszeit an.--

Landeskonsistorium der Evangelischen Kirche A.B. Rumänien.

Der Glockenturm

Stammt aus dem 13. Jahrhundert und hat einen quadratischen Grundriss und einen überwölbten Eingang. Auf Fotografien, die vor dem Abriss 1867 gemacht wurden, sind romanische Zwillingsfenster und ein hölzerner Wehrgang auf Hängeböcken zu erkennen.
* 1690 Umbauarbeiten am Glockenturm. Um 1800 wird ein neuer Turmknauf aufgesetzt.
* 1822 Neueindeckung des turmes mit Ziegeln
* 1867 Der alte Turm wird abgetragen und an gleicher Stelle ein neuer Turm durch Michael gutt aus Schäßburg und Friedrich Setz aus Hermannstadt gebaut.
* 1869, Am 19. November Aufsetzung des Turmknaufes
* 1875 Bischof G.D. Teutsch bedauert, dass der alte romanische Glockenturm abgetragen worden ist.

Altar

* 1676 wird ein Altar von Georg Werter gespendet
* 1751 Aufgrund einer 1750 beschlossenen Spendenaktion wird ein Barockaltar aufgestellt. Auf der Rückseite weist eine lateinische Inschrift auf die Amtsträger zu jener Zeit hin.
* 1830-1840 Übermalung und Renovierung des Altars. Die Bilder zeigen Kreuzigung und Auferstehung. Der Altar wird von Holzplastiken flankiert, die Petrus und Paulus darstellen.
Das Gestühl ist größtenteils 1745 und 1774 datiert.
Ein bemalter Opferstock aus 1712 ist in der Kirche zu sehen. Er trägt eine Inschrift der Stifter.
Die heutige Kanzel stammt aus dem Jahr 1836. Sie wurde vom Pfarrer Martin Friedrich Leonhard gespendet
Das Taufbecken ist aus Holz und besteht in seinem Hauptteil aus einem geschnitzen Engel, der das Becken trägt.
In der Stirnwand des rechten Seitenschiffes ist zum Andenken an den 1786 verstorbenen Pfarrer Friedrich ein Epitaph eingemauert

Orgel

* 1699 wird ein Positiv angeschafft.
1785 Reparatur der Orgel.
1816 Bau einer neuen Orgel durch Samuel Maetz aus Birthälm
1836 Wiederaufbau der Orgel in der neuen Kirche.
1903 umbau der Orgel durch Einschenk/Kronstadt.
* 1932 Reparatur der Orgel durch die Firma Wegenstein
* 1974 Reparatur durch Orgelbauer Hermann Binder. Die Orgel besteht aus Manual, Pedal und 10 Registern.

Die Glocken

* 1680 wird eine Glocke angeschafft.
* 1824 wird eine Glocke umgegossen.
* 1870 hängen eine große Glocke aus 1810, eine mittlere Glocke aus 1824 und eine kleine Glocke aus 1761 auf dem Turm.
* 1916 werden die Glocken von 1810, 1761 requiriert.
* 1924 werden zwei neue Stahlglocken geweiht
* 1967 hängen drei Glocken im Turm: eine große und eine mittlere Glocke aus 1923 sowie eine kleine aus 1824.

Kirchenburg

Die romanische Kirche war von einem Bering umgeben, von dem sich nur Fragmente auf der Nord- und Ostseite der Kirche erhalten haben.
* 1622 Die umfassungsmauen werden ausgebessert
* 1641 Ein Befestigungsturm wird repariert
* Um 1750 Turm und Kirche sind mit einer festen ringmauer umgeben. An der Südostseite befindet sich eine mächtige Bastei. Dem Glockenturm gegenüber befindet sich ein kleines Tortürmchen. An der Westseite ist ein Schulgebäude. Im Osten der Kirche ist die sogenannte turmport
* 1867 Die Umfassungsmauer wird im Süden und Westen abgetragen.
* 1875 steht der achteckige Burgturm. Er ist aus Bruch- und Bachsteinen gebaut. Der raum im Erdgeschoss ist mit einem Ziegelgewölbe überführt. Der Turm ist unterkellert. Das Kellergeschoss ist überwölbt und stützt in der Mitte auf einen kleinen runden Pfeiler.
* 1881 stürzt der achteckige Turm ein.

* 1377 wird eine Jodocuskapelle zwischen Großpold und Tetscheln erwähnt.

Das Pfarrhaus

hat einen Keller, der mittelalterliche Details aufweist.
Das Erdgeschoss in seiner heutigen Form entstammt einem Umbau von 1816-1818.
*1913 wurde das Pfarrhaus erneut umgebaut und erweitert.

Quellen: H. Fabini, Baudenkmäler in Siebenbürgen, Heft 49, ISBN 973-99735-9-0